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Wahlperiode 12, Band VII/1, Seiten 558 und 559
 

Christian Dietrich

Fallstudie Leipzig 1987–1989. Die politisch-alternativen
Gruppen in Leipzig vor der Revolution

 

 

Autobiographische Vorbemerkung
1.Ist eine Regionalstudie zur Opposition in Leipzig heute schon mög-
lich?
1.1.Zielstellung dieser Studie
1.2.Studien zu den Gruppen in Leipzig
1.3.Veröffentlichte und unveröffentlichte Dokumente
1.3.1.Aufzeichnungen von Privatpersonen und Interviews
1.3.2.Aufzeichnungen und Informationen kirchlicher Amtspersonen und Gre-
mien
1.3.3.Aufzeichnungen von Gruppenmitgliedern und inoffizielle Vervielfälti-
gungen der Basisgruppen und der politischen Opposition
1.3.4.Materialien des Repressionsapparates
2.Der Herrschaftsapparat im Gegensatz zur sich etablierenden selbstor-
ganisierenden Gesellschaft Ende der achtziger Jahre (anhand Leipziger
Beispiele)
2.1.Die Binnenstruktur des Herrschaftsapparates
2.2.Der alltägliche Umgang mit den Gegnern des SED-Regimes (Staat und
SED)
2.3.Das MfS
2.4.Die Vorbereitungen auf Spannungssituationen
3.Gruppen in Leipzig
3.1.Die spezifische Situation in Leipzig
3.2.Die Leipziger Opposition bis Mitte der achtziger Jahre
3.3.Soziologische Beobachtungen zur Leipziger Opposition
3.4.Der Bezirkssynodalausschuß „Frieden und Gerechtigkeit“ (1986 bis
Anfang 1988)
3.5.Die Gruppen in Leipzig im Frühsommer 1987
4.Die Entwicklung der politisch-alternativen Szene in Leipzig 1987/88
4.1.Die Situation der Basisgruppen in der DDR 1987
4.2.Die Veränderungen in der Leipziger Opposition 1987/88
4.3.Das Verhältnis zwischen „Hierbleibern“ und „Ausreisern“
4.4.Die Entwicklung zur außerkirchlichen Opposition
5.Die Opposition in Leipzig bis zum Sommer 1989
5.1.Die strategischen Differenzen innerhalb der Leipziger Opposition
559
Fallstudie Leipzig 1987–1989
5.2.Die Single-issue-Gruppen
5.3.Die Strategie der Partizipation (Reformgruppen)
5.4.Die Strategie der Freiheit
5.5.Die Entwicklung der Montagsdemonstrationen
6.Literaturverzeichnis
6.1.Unlizenzierte Publikationen der Basisgruppen (in Klammern vermutli-
che Auflagenhöhe), sämtlich im „Archiv Bürgerbewegung“ Leipzig
6.2.Dokumentationen, veröffentlichte Dokumente
6.3.Literatur zur Opposition in Leipzig bzw. zu Leipziger Ereignissen in
den achtziger Jahren und in der Wende
6.4.Weitere verwendete Literatur
Zusammenfassung

 

Autobiographische Vorbemerkung

Da diese Arbeit zu keinem unbedeutenden Teil auf eigenen Erinnerungen
beruht, ist es sinnvoll, einige biographische Notizen voranzustellen. Ich bin
Jahrgang 1965, in Jena in einer protestantischen Familie aufgewachsen. 1980/
81 (u. a. aufgrund des „Berliner Appells“) habe ich Kontakt zu alternativen
Gruppen gesucht. Schlüsselerlebnisse waren für mich die Verweigerung eines
Platzes an einer zum Abitur führenden Erweiterten Oberschule, obwohl es
sogar der Direktor wünschte, und Vorgänge um den Tod von M. Domaschk.
Das Abitur legte ich 1982 auf dem kirchlichen Proseminar in Naumburg ab.
Nachdem mein Vater in einer Art Berufsverbot invalidisiert wurde, stellten
meine Eltern zusammen mit uns vier Kindern einen Ausreiseantrag. Zwei
Jahre später zog ich den Ausreiseantrag für mich zurück, da mir sonst u. a. ein
Studium verwehrt gewesen wäre. 1986 begann ich mit dem Theologiestudium
an der Naumburger Kirchlichen Hochschule. Gleichzeitig engagierte ich
mich in der Naumburger Evangelischen Studentengemeinde (Studentenpfarrer
Edelbert Richter) und im Naumburger Friedenskreis, der sich zu der Zeit u. a.
um Fragen der Überwindung der militärisch-ideologischen Blöcke bemühte.
Über Fragen der Zukunft des geteilten Deutschlands und der Entwicklung
einer zivilen Gesellschaft entstanden Arbeitskontakte und Freundschaften
mit Berliner Bürgerrechtlern und Künstlern. Zusammen mit Michael Kleim
u. a. bildete ich einen Stalinismus-Arbeitskreis, der sich den Fragen der
Herausbildung des Ostblocks und der SED-Herrschaft widmete. 1986 und
1988 durfte ich in die CSSR, Ungarn, Rumänien und Bulgarien fahren.
Dort traf ich mich u. a. mit G. Konrád, M. Haraszy, P. Uhl, J. Dienstbier und
verschiedenen Intellektuellen in Rumänien und Bulgarien und lernte dabei viel
von den unterschiedlichen Methoden und Zielvorstellungen dieser Dissidenten.
Die Zwangsvorstellung, daß wir in der DDR – an der Nahtstelle der Blöcke –
wie das Kaninchen vor der Schlange der Sowjetunion ausgeliefert seien, wurde