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Wahlperiode 13, Band VII, Seiten 158 und 159
158
Protokoll der 48. Sitzung

deutlich geworden, daß die in Einzelfällen aufgezeigten Probleme letztlich et-
was mit unserem eigenen Wissenschaftsverständnis zu tun haben. Nämlich mit
dem, daß diese Wissenschaft, auch die Zeitgeschichtsforschung, nicht im El-
fenbeinturm stecken bleiben darf, sondern sich öffnen muß, und zwar sowohl
zu ihrer input-Seite, wo sie die Betroffenen ansprechen muß, als auch in der
output-Seite; aber das zu erörtern, würde zu weit führen. Ich übergebe das
Wort an den Vorsitzenden.

Vorsitzender Rainer Eppelmann: Herzlichen Dank, lieber Clemens Bur-
richter. Für mich ist es erstaunlicherweise heute ein Abend der Gefühle gewe-
sen. Das habe ich bei der Themenstellung zunächst nicht angenommen, muß
ich zugeben. Es ist mehrmals von „roten Ohren“ die Rede gewesen, da sind
Leute offensichtlich über die Maße gelobt worden. Dann ging es sogar noch in
glänzende Augen und offene Münder über, wenn ich an die Information denke,
die unser Freund Karl Wilhelm Fricke aus München mitgebracht hat. Ich habe
leider kein Fotoapparat dabei gehabt. Martin Gutzeit in dieser Situation zu fo-
tografieren wäre köstlich gewesen. Von Mißverständnissen ist an der einen
oder anderen Stelle offensichtlich auch die Rede gewesen. Ich hörte hier bloß
noch so ein Murmeln, daß der Mensch sich so nicht verstanden fühlte, wie Du
ihn offensichtlich verstanden hast. Ich habe heute Abend festgestellt, daß wir
offensichtlich in einer zweiten Etappe von DDR-Forschung sind.

Zunächst ist das wohl mehr von außen betrieben worden. Jetzt wird in qual-
mender Geschichte in schöner Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit gesucht
und geforscht. Ich habe den Eindruck gehabt, das Ganze hat Spaß gemacht. Es
macht auch Mühe. Ich fand es gut, daß Sie auch immer wieder über praktische
Dinge geredet haben. Wie wird es umgesetzt, was wird dabei vorkommen in
den Büchern für unsere Kinder und unsere Enkelkinder? Was hat dieses Leben
in der DDR ausgemacht? Wird das in 50 Jahren nur noch mit drei oder vier
Daten beschrieben werden oder ist das mehr, was da stehen bleibt und was er-
halten bleibt? Und interessant waren auch noch einmal die Gefühle, so der
Konflikt zwischen Herrn Kleßmann und Herrn Mitter. Meiner Meinung nach
ist das aber nur ein Scheinkonflikt, weil sie beide Recht haben. Natürlich gibt
es diejenigen, denen der Unterkiefer runterfällt, wenn sie das Wort „Diktatur“
hören in Beziehung auf die DDR und die sagen: „Um Gottes Willen“, aber
natürlich gibt es auch die anderen. Vielleicht hängt es auch von der Fragestel-
lung ab oder von der Art und Weise, wie Sie beide auf andere zutreten. Das
meine ich, wenn ich sage, daß dieser Streit meiner Meinung nach eigentlich
gar kein Streit ist. Ich wünsche uns allen eine gesegnete Adventszeit. Kommen
Sie gut nach Hause, wir sehen uns im neuen Jahr wieder.

Ende der Sitzung: 21.30 Uhr

 

Bundeszentrale für politische Bildung

Der Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung
zur Förderung des Prozesses der deutschen Einheit1

 

1.Die Notwendigkeit politischer Bildung für das Gelingen des deut-
schen Einigungsprozesses
2.Kurzer Rückblick auf die deutschlandpolitische Bildungsarbeit der
Bundeszentrale für politische Bildung
3.Der Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung zur Förderung
des deutschen Einigungsprozesses
3.1.Inhaltliche Schwerpunkte
3.1.1.Spielregeln der Demokratie erläutern
3.1.2.Geschichtskenntnisse vermitteln
3.1.3.Probleme des Vereinigungsprozesses aufarbeiten
3.2.Zielgruppen
3.2.1.Der interessierte Bürger
3.2.2.Multiplikatoren und Meinungsführer
3.3.Methoden
3.3.1.Begegnungen
3.3.2.Wettbewerbe, Festivals
4.Kooperationen
4.1.Kooperation mit freien Trägern
4.2.Akzeptanz politischer Bildungsarbeit in den neuen Bundesländern
4.3.Finanzprobleme
5.Perspektiven für die Zukunft
Zusammenfassung
Anhang:Querschnittsdarstellung der Maßnahmen der Bundeszentrale für poli-
tische Bildung zur Förderung des Prozesses der deutschen Einheit

 

1. Die Notwendigkeit politischer Bildung für das Gelingen des deutschen Ei-
nigungsprozesses

Unser demokratisches Gemeinwesen ist darauf angewiesen, daß die Bürgerin-
nen und Bürger verstehen, wie das demokratische System funktioniert. Nur

 

  1. Stand: 31. Januar 1997