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Protokoll der 67. Sitzung
der Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der
SED-Diktatur in Deutschland“ am Dienstag, dem 15. März 1994; Beginn:
10.00 Uhr; Jena, Klubhaus „Ernst Abbe“, August-Bebel-Straße 24; Vorsitz:
Abg. Rainer Eppelmann (CDU/CSU); einziger Punkt der Tagesordnung:
Öffentliche Anhörung zu dem Thema
„Motivationen, Möglichkeiten und Grenzen
widerständigen und oppositionellen Verhaltens“
Inhalt
Eröffnung Rainer Eppelmann | 11 |
Grußwort Peter Röhlinger | 11 |
Einführung Rainer Eppelmann | 13 |
Vortrag Karl Wilhelm Fricke „Widerstand und Opposition von 1945 bis Ende der fünfziger Jahre“ | 15 |
Zeitzeugen Adam Wolfram – Elisabeth Graul – Georg Prusko – Gerhard Finn | 26 |
Diskussion | 51 |
Vortrag Hubertus Knabe „Widerstand und Opposition in den sechziger und siebziger Jahren“ | 76 |
Zeitzeugen Bernd Eisenfeld – Edelbert Richter – Manfred Bierwisch – Dieter Borkowski – Rudi Molt | 88 |
Diskussion | 108 |
Vortrag Thomas Ammer „Widerstand und Opposition in Jena“ | 128 |
Zeitzeugen Jürgen Fuchs – Roland Jahn – Hermann Marx – Karl-Heinz Jagusch – Dietrich Grille – Thomas Auerbach – Frank Rub – Siegfried Reiprich | 139 |
Diskussion | 173 |
Vorsitzender Rainer Eppelmann: Sehr verehrte Damen und Herren! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich freue michdie 67. Sitzung der Enquete-
Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur
in Deutschland“ eröffnen zu könnenund ich freue michdaß ich das hier
in Jena tun kann. Ich begrüße an dieser Stelle besonders herzlich den
Oberbürgermeister der Stadt JenaDr. Peter Röhlinger. Herzlich willkommen!
(Beifall)
Ich möchte zugleich dafür Dank sagendaß jemanddessen Name heute im
Verlauf unserer Anhörung ganz sicher fallen wird – ich meine Frank Rub –so
freundlich warhier in diesen Räumen einen Teil seiner Bilder auszustellen.
Ich möchte sie Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrem Interesse empfehlen. Für die,
die das nicht so genau wissensage ich: 1985 wurden Frank Rub und seine
Frau nicht ganz freiwillig aus der DDR hinausgedrängt. Sie sind dann 1991
wiedergekommen und lebenwenn ich richtig informiert binjetzt in der Nähe
von Jenawo er als Maler arbeitet. Herzlich willkommen und herzlichen Dank.
(Beifall)
Dann habe ich eine dritte Freude: Ich habe die Möglichkeiteinen Blu-
menstrauß zu verschenken und dadurch gleichzeitig loszuwerden sowie ein
Schild auszutauschen. Ich habe nämlich jetzt ein Schildauf dem „Professor
Dr. Faulenbach“ steht. Vorher war er nur Doktor. Wir werden also noch
hochkarätiger! (Beifall)
Wir haben den Oberbürgermeister gebetenuns ein Wort des Grußes zu sagen.
Er hat freundlicherweise zugesagt. Nun ist der Augenblick gekommen. Bitte.
Dr. Peter RöhlingerOberbürgermeister der Stadt Jena: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Herren Abgeordneten des Deutschen Bundestages!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Werte Gäste! Die Stadt Jena fühlt
sich durch die Tatsache geehrtdaß die 67. und die 68. Sitzung der Enquete-
Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in
Deutschland“ in Jena stattfinden.
Die Stadt Jena ist zweifelsohne der Freiheit besonders verpflichtetspätestens
seitdem im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon von hier aus Stu-
denten ausgezogen sind und in diesem Zusammenhang die Urburschenschaft
gegründet wurde.
Zweifellos hat sich dies auch in den Nachkriegsjahren fortgesetzt. Die
Friedrich-Schiller-Universitätabgekürzt FSUwurde von uns mit einem