Fehler melden / Feedback
Protokoll der 38. Sitzung
der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Pro-
zess der deutschen Einheit“ am Montag, dem 6. Oktober 1997; Beginn: 9.30
Uhr; Bonn, Bundeshaus; Vorsitz: Abg. Siegfried Vergin
Öffentliche Anhörung zu dem Thema
Handlungsspielräume deutscher und internationaler
Akteure im Vereinigungsprozeß
Inhalt
Eröffnung Siegfried Vergin | 121 |
Vortrag Die internationalen Rahmenbedingungen der deutschen Einheit und ih- re Auswirkungen auf die Handlungsspielräume beider deutschen Staa- ten in der Vereinigungsphase Gregor Schöllgen | 124 |
Diskussion | 133 |
Kurzvorträge Sowjetische Deutschlandpolitik Fred Oldenburg | 146 |
Amerikanische Deutschlandpolitik Wolfgang-Uwe Friedrich | 151 |
Deutschlandpolitik westeuropäischer Staaten Curt Gasteyger | 156 |
Deutschlandpolitik ostmitteleuropäischer Staaten Dieter Bingen | 163 |
Podium Janusz Reiter | 170 |
John C. Kornblum | 177 |
Diskussion | 181 |
Vorträge Die Bundesrepublik Deutschland im Vereinigungsprozeß Rudolf Seiters | 206 |
Die Deutsche Demokratische Republik im Vereinigungsprozeß Markus Meckel | 216 | |
Podium Gerd Poppe | 227 | |
Ulrich Irmer | 232 | |
Diskussion | 234 | |
Anlagen | ||
1 – | Fred Oldenburg: Sowjetische Deutschlandpolitik (Schriftliche Vor- lage) | 245 |
2 – | Dieter Bingen: Die Politik Polens und anderer ostmitteleuropäischer Staaten im deutschen Vereinigungsprozeß (Schriftliche Vorlage) | 261 |
3 – | Markus Meckel: Die DDR im Vereinigungsprozeß (Schriftliche Vorlage) | 288 |
Vorsitzender Siegfried Vergin: Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich heiße
Sie an diesem Montagmorgen zur öffentlichen Anhörung unserer Enquete-
Kommission herzlich willkommen. Besonders dankbar begrüße ich diejenigen
unter Ihnendie sich bereit gefunden habenuns im Laufe des Tages ihre Er-
kenntnisse vorzutragen und sich dazu von der Kommission befragen zu lassen.
Das Thema der heutigen Anhörung läßt niemanden von uns unberührt.
„Handlungsspielräume deutscher und internationaler Akteure im Vereini-
gungsprozeß“. So das Thema. Hinter dieser distanziert-rationalen Formulie-
rung verbirgt sich das auf ein knappes Jahr zusammengedrängte dramatische
Geschehen der Vereinigung Deutschlands nach 40 Jahren Teilung und Tren-
nung – eine „unerhörte Begebenheit“ in der Tatdie nicht wenigen – und das
sind nicht die Dümmsten unter uns – noch immer als ein wahres Wunder vor-
kommt. Aber so unverhofft und sich dem Glücke verdankend dieses Wunder
auch erscheinen mag – es hatte Ursachenes bedurfte der Förderungund es
mußten Widerstände überwunden werden; mit einem Wort: Das Wunder kam
wie alles nicht von selbst. Dem Geflecht von Ursachen und Aktionen wollen
wir heute nachspüren.
Wir alle waren damals atemlose Zeitzeugen. Auch dem diplomatischen Laien
blieb nicht verborgendaß die internationale Ermöglichung der deutschen Ein-
heitallgemein als Zwei-plus-Vier-Prozeß bekanntein diplomatisches Mei-
sterstück wardas den Beteiligten ein außerordentliches Maß an Zielbewußt-
heitEnergieGeschicklichkeit und Geistesgegenwart abverlangte. Namen
werden im Laufe des Tages noch genannt werden – ich möchte hier nur als